Freitag, 26.04.13 - Franke obacht, mia kommet (360 km):
Freitag Morgen 9:11 Uhr, sonnig: die linke Hand am Zündschlüssel und auf Kommando mit einer simplen Drehung des Handgelenks
im Uhrzeigersinn erwachen 3367 PS im Heck unserer 17 Urelfer. Unser Startpunkt, die AGIP-Tankstelle in Elsendorf
fängt an zu beben. Tassen im Cafe fangen an zu tanzen, Scheiben klirren und ein Zapfhahn fällt aus der Säule. Jetzt
wird's Zeit zum Aufbruch. Noch einige Gasstöße bis die Motoren rund laufen, 1. Gang eingelegt und ab die Post.
Von Elsendorf geht es weiter durch den Naturpark Altmühltal nach Riedenburg. Hier begleiten
wir die Altmühl bis Dietfurt, um uns auf kleinen Nebenstraßen bis Breitenbrunn, Velburg und Alfeld bis Hersbruck vor zu
arbeiten. Ein buntes Farbenspiel begleitet uns entlang geschwungener und einsamer Landstraßen. Die Blütenknospen öffnen
sich gerade und erstes zaghaftes Grün lässt die Natur langsam erwachen. In Hersbruck angekommen gibt's zuerst eine deftige
lokale Vesper und dann eine ausgiebige Führung durch's Dauphin Museum. Eine beeindruckende Sammlung aus ca. 160 historischen
Fahrzeugen. Eines schöner als das andere.
Nachdem die Augen und der Magen gesättigt waren, konnte es weiter gehen. Im Naturpark Veldensteiner Forst
und Naturpark Fränkische Schweiz wurde die Landschaft etwas schroffer und die Straßen und Kurven zwängen sich
durch die tief eingeschnitten Täler und Wälder. Blanker Fels und steil abfallende Wände begleiten uns. Für viele
begeisterte Kletter sicher ein Paradies. Wir erfreuen uns an kurvenreichen Straßen mit Tunneldurchfahrten und erstaunlicherweise
wenig Verkehr. Schließlich befinden wir uns in einem gut touristisch erschlossenem Gebiet.
Wir nähern uns Würzburg - unserer Basis für die kommenden Tage. Die Natur wandelt sich erneut und ist bereits gefühlte 2 Wochen weiter.
Im Naturpark Steigerwald ist die Obstblüte schon in vollem Gange. An den Hängen des Mains stehen die Weinreben
bereits in sattem Grün mit der Hoffnung auf einen guten Jahrgang 2013. Wir befinden uns in den Weinregionen Steigerwald und Fränkisches Weinland.
Die Kurven werden wieder weitläufiger und die Straßen leicht hügelig. Ein letzter steiler Anstieg führt uns hinauf zum Schloss Steinburg.
Hier können wir den Blick über Würzburg genießen und uns kulinarischen und weinseligen Genüssen hingeben. Ein paar Stunden Schlaf werden schon abfallen.
Samstag, 27.04.13 - Spessart Räuberei (220 km):
Samstag Morgen 10:00 Uhr, leichter Regen: die linke Hand am Zündschlüssel und auf Kommando mit einer simplen Drehung des Handgelenks
im Uhrzeigersinn werden 45.100 ccm im Heck unserer 17 Urelfer mit einem hochexplosiven Benzingemisch geflutet. Im Schosshotel gehen schlagartig die Rolläden
hoch, die Vorhänge werden weggezogen, Nasen drücken sich an den Scheiben platt und eine Flasche Wein fällt aus einem Regal. Jetzt
wird's Zeit zum Aufbruch. Noch einige Gasstöße bis die Motoren rund laufen, 1. Gang eingelegt und ab die Post.
Kaum waren die Motoren warm gefahren, legten wir schon wieder einen Stopp bei Knüpfing Motorsport ein. Herr Knüpfing führte uns durch sein
Porschereich und erklärte uns anhand aktueller Beispiele sein Wirken. Von Totalrestaurationen, Umbauten bis Motorsport reicht seine Bandbreite an
fachlicher Qualifikation im Bereich Porsche und speziell Urelfer. Ein beeindruckendes Fachwissen.
Dann ging es wieder on tour. Unsere Spielwiese sollte heute der Naturpark Bayerischer Spessart sein. Der leichte Regen
tauchte die Wälder in graue Schleier und dämpfte das Grün der Natur. Uns konnte es recht sein. Ausser Hase und Igel schienen auch alle anderen Autofahrer
zu Hause geblieben zu sein. Die Straßen waren frei und so konnten wir die Wälder zügellos durchstreifen und uns an herrlichen und einsamen
Landstraßen erfreuen. Gibt es noch Straßen, die wir hier nicht gefahren sind? Aber der Mensch braucht hin und wieder eine Pause, um seinen Kalorienhaushalt wieder auf zu frischen. Dies erfolgte
im Weinlokal Woischaiän. Ein sehr originelles Lokal mit gutem Essen. Zurück zur Basis fuhren wir gemütlich den Main entlang.
Sonntag, 28.4.13 - wieda hoam (331 km):
Sonntag Morgen 10:00 Uhr, bewölkt: die linke Hand am Zündschlüssel und auf Kommando mit einer simplen Drehung des Handgeämpftelenks
im Uhrzeigersinn erwachen 102 Zylinder im Heck unserer 17 Urelfer. Im Schosshotel brökelt die Fassade, Ziegelsteine fallen vom Dach, der
Pool öffnet seine Schleusen und im Weinkeller ploppt ein Zapfhahn aus dem Weinfass. Jetzt wird's aber endgültig Zeit zum Aufbruch. Noch einige Gasstöße
bis die Motoren rund laufen, 1. Gang eingelegt und ab die Post.
Nun hieß es Strecke machen, denn um 12:00 Uhr erwartete uns Peter Feser in seinem Privatmuseum. In einem renovierten Industriegebäude bei
Schwabach erklärte er uns die Geschichte von Audi. Natürlich war von jeder Epoche und von jeder Manufaktur ein oder mehrere historische Fahrzeuge
anwesend, sodass hier Geschichte (an)fassbar wurde. Angereichert durch seine eigenen Anekdoten und Erlebnisse seiner eigenen Firmengeschichte.
Eine höchst interessante Führung und variantenreiche Ausstellung.
Nach dieser reichlichen Geistesnahrung fuhren wir nur wenige Meter, um ein letztes original fränkisches Mittagessen in der Pflugsmühle zu genießen.
Ein Scheufele oder Nürnberger Brodwürscht mussten noch sein.
Mit einigen Kilos Mehrgewicht setzten wir unsere Elfer wieder in Bewegung und gingen die letzte Etappe durch den Naturpark Frankenhöhe
und erneut den Naturpark Altmühltal an. Genau das Richtige, um im gleichmäßigen Schwung der Landstraßen auf und ab, kreuz und quer,
die letzten Kilometer auf zu saugen. Bei Scheyern war die Tour zu Ende - Schade!
Bedanken möchte ich mich noch bei allen Verkehrsteilnehmern, die besondere Rücksicht auf uns nahmen und an den 3 Tagen einfach
zu Hause blieben. So waren die Straßen frei und wir konnten sie nach Lust und Laune rocken. Dank eurer umsichtigen und kontrollierten Fahrweise
mussten wir ausserdem auf den 911 km keine Unfälle und Schäden hinnehmen.
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Nachtrag: Spontan lies sich ein elferclassix vom Streifen-Design des Abarth inspirieren und beklebte seinen 11er im gleichen Stil. Man könnte auch behaupten, es diente zur Fixierung der Kofferraumhaube. |
Luftgekühlte Boxergrüße von der Reiseleitung und dem Org-Team,
Marc, Bäda, Franz
Zudem bedanken wir uns bei:
Thomas, der uns auch innerlich mit Gerolsteiner Mineralwasser versorgte
Martin, für die Insidertour im Altmühltal und dem Besuch im Feser Privatmuseum
Jürgen, für die Insidertour der Fränkischen Schweiz und dem Besuch bei Knüpfing Motorsport