Donnerstag, 3.5.2018 (400 km):
9:30 Uhr Aufbruch an der Eni-Tankstelle in Hausham. 11 Urelfer versammeln sich, um die Reise
in die Weinregion um den Kalterer See in Angriff zu nehmen. Denn schließlich gibt es eine besondere
Aufgabe zu meistern. Die Suche nach einem ganz besonderen Wein. Der Startschuss ist gegeben und die Motoren
nehmen ihre Arbeit röchelnd und brabbelnd auf. Über den Tegernsee, Achensee geht es hinunter ins Inntal, um dann
erneut an Höhe zu gewinnen. Eine erste Passhöhe - Brennerpass - lässt sich geschmeidig erklimmen. Dann erst mal
Mittagsrast in der Ponte Sachsenklemme. Hier stoßen weitere Urelfer zum Suchtrupp.
Weiter nähern wir uns unserem Ziel - Bruneck, die Strada del Sole nach Terenten, Corvara, über den Passo Gardena
nach Canazei. Weiter zum Karer See, Deutschnofen, über Auer zum Kalterer See. Dort im Hotel Thalhof
werden wir unser Basislager aufschlagen. Und im Hotel angekommen, sind wir nun auch vollzählig.
Die Suche kann beginnen. Gleich nach dem Abendessen und einem Glas Wein an der Hotelbar fangen
wir mit den Planungen an ...
Freitag, 4.5.2018 (270 km):
Manche Nächte an der Hotelbar liefern Ergebnisse. Zu später Stunde konnten wir unserem
Barkeeper einige Informationen zum "Olio Petrolio #1" entlocken. Das Weingut soll einem "Grafen von
und zu Oktan" gehören. Nur die besten und erlesensten Trauben des Weinberges mit der Steillage "Freude am Fahren"
werden handverlesen und sortenrein verwendet. Erst nach 3 jähriger Reifezeit im speziell präparierten (Geheimnis des Weingutes)
Ölfass bekommt er diesen sagenhaften und von Kennern geschätzten und einzigartigen Geschmack. Ein Gaumenschnalzer vom Feinsten
mit 98 Oktan Alkoholgehalt und tiefgründigem Abgang. Alles sehr vielversprechend - nur - wo finden wir ihn?
Unser Barkeeper gibt uns die Richtung vor - in den Süden soll's gehen. Na dann los. Wir folgen
der Strada del Vino nach Kronmetz und schrauben uns dann ersten Serpentienen nach Fai della Paganella hoch.
Am Lago di Molveno vorbei nach Villa Banale. Von dort an den Seen Lago di Toblino und Lago di Santa Massenza entlang
nach Triento. Hier folgt der unglaubliche Anstieg auf den Monte Bodone. Eine Himmelsleiter bis zu den
Wolken. Eine schier endlose Serpentienenstraße, die sich meandernd hoch zieht und deren Kurven und Ecken immer
enger werden. Oben angekommen haben sich Mensch und Maschine eine Verschnaufpause in der Berghütte Capanna Viote
verdient. Durchatmen und erste Blessuren heilen.
Nur wo ist das Weingut? Die Steillage hätten wir gefunden und trotzdem keine Spur. Aber die Abfahrt kann
noch Überraschungen bergen. Eine einspurige Straße - nur für uns geöffnet - gibt uns den Weg durch einen
verwunschenen Laubwald frei. Beeindruckende Szenen, wie im Film "Herr der Ringe" ziehen an uns vorbei.
Grün und noch mals Grün. Faszinierend. So schlängeln wir uns hinunter nach Calliano auf die Sonnenseite
der Tagestour. Vielgereuth, Lago di Calceranica, Lago di Serraia und Lago delle Piazze ziehen vorbei.
Man weiß hier nicht was schöner ist - unsere kunterbunten Urelfer, die blühende Landschaft oder die kurvenreichen
Straßen. Wir sind dem "Flow" sehr nahe. Und trotzdem - keine Spur vom "Olio Petrolio #1".
Wir müssen tiefer graben. Die hiesigen Winzer müssen doch den Grafen von und zu Oktan mit seinem
geheimnisvollen Weinberg kennen. Also verabreden wir uns im Wink'lkeller mit einigen Winzern. Bei
einer zünftigen Brotzeit und einem Glaserl Wein wird die Zunge locker. Erste Hinweise führen zur
Tourplanung von Morgen.
Samstag, 5.5.2018 (270 km):
Eine weitere Unterstützung erfahren wir durch ein Mitglied im Vorstand des Porsche Club Südtirol, der uns vor der Abfahrt noch im Hotel besucht.
Jetzt kann nichts mehr schiefgehen und guten Mutes starten wir in den Tag. Die Suche führt uns in das Obst- und
Weinanbaugebiet im Nordwesten des Kalterer Sees. Den Mendelpass hoch nach Fondo, weiter nach Nals, Vöran
Richtung Meran. Am Botanischen Garten Trautmannsdorf vorbei Richtung Lago Alborelo. Von hier
durch die Obst- und Weingärten zurück nach Fondo. Im Berggasthof Pizzeria Forlo lassen wir uns Nudeln
und Pizzen schmecken. Bis jetzt aber leider immer noch keine Spur vom "Olio Petrolio #1"
Aber noch ist die Tour nicht zu Ende und die Südschleife kann den entscheidenden Hinweis bringen.
Also ab nach Romallo über den Lago di Santa Giustina weiter nach Euenno nach Dercolo. Am Wendepunkt
zurück nach Mollaro, Smarano, Romeno und Ronzone zum Mendelpass. Eine letzte Verschnaufpause vor der
Abfahrt des Mendelpasses zurück zum Hotel Thalhof.
Tja, die Tour ist zu Ende. Wir sitzen nach einem mehrgängigen Abendessen wieder an der Bar und
trinken - was wohl - "Olio Petrolio #1". Ein sagenhafter Wein, ausgewogen im Geschmack, leicht fruchtig mit
Nuancen von Schokolade und Zimt, etwas Tannin und rund im Abgang. Kurzum, ein Gaumenschmaus. Wir lassen
die Tour Revue passieren und genießen.
Und wenn ihr euch jetzt fragt - ja, wo gibt es diesen Wein? Dann muss ich euch enttäuschen.
Nicht jeden Geheimtipp muss man preisgeben ...
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Luftgekühlte Boxergrüße von der Reiseleitung und dem Org-Team,
Marc, Bäda, Franz
Zudem bedanken wir uns bei unseren guten Geistern:
Thomas, der uns mit Gerolsteiner Mineralwasser versorgte und
Markus, der wie immer einen spitzen Aufkleber entworfen hat
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